Nach der Schließung des Thaliatheaters und des Jugendclubs in Halle hatten kaum noch Jugendliche die Möglichkeit Theater zu spielen.Die Chancen in eine der wenigen Theatergruppen zu kommen, war bereits zuvor gering, doch nach der Schließung war es für Kinder und Jugendliche nahezu unmöglich Theater zu spielen, ohne dass ihnen hierbei ständig Erwachsene über die Schultern geschaut hätten. Die Jugendlichen wollten jedoch eigenständig ein Theaterstück inszenieren und von den Proben bis zur Aufführung alles selbst planen, um am Ende stolz auf das Erreichte zurückblicken zu können.
Das Projekt „Mit dem ist nicht gut Pflaumen essen“ soll Jugendliche dazu motivieren, Eigeninitiative zu ergreifen und ihre eigenen Stücke zu entwickeln, um selbst einen Teil der Kultur in Halle mitzugestalten. Es ist das erste Theaterstück in der Region, das somit komplett alleine von Kindern und Jugendlichen auf die Beine gestellt worden ist und soll zum Weitermachen motivieren. Es ist sozusagen der „Grundstein“, der für das selbstständige Theaterspielen der halleschen Jugend, gesetzt wird.
Das Stück basiert auf dem Roman „Nichts“ von Janne Teller und beschäftigt sich mit der Frage: „Was ist der Sinn des Lebens?„. Sowohl bei den Schauspieler_innen als auch bei den Zuschauer_innen soll es zum Nachdenken anregen und zu neuen Erkenntnissen führen. Alle Protagonist_innen haben vorab über die unterschiedlichen Interpretationsansätze des Romans diskutiert, was jedem/r Jugendlichen die Möglichkeit gegeben hat, aktiv in das Theaterstück einzugreifen.
Außerdem wird nach den Proben gemeinsam besprochen, wie die weiteren Proben verlaufen sollen und was sich jeder dabei erhofft. „Es soll ein tolles Miteinander entstehen“, so die Jugendlichen, „damit jeder seine freie Meinung äußern kann und sich selbst verwirklicht“.
Am Ende der dreimonatigen Proben soll das Theaterstück in Halle vor großem Publikum aufgeführt werden.