Schul Bank: Schule gemeinsam gestalten

Nach langer Planung und Vorbereitung  war es nun endlich soweit: Am Dienstag, den 18. November 2014, startete das vom Youth Bank Deutschland e.V. angestoßene Projekt „Schul Bank: Schule gemeinsam gestalten“ in der  Leibniz-Oberschule in Berlin-Kreuzberg. Dieses zielt darauf ab, Schüler_innen aktiv in die Umgestaltung ihres Schulumfeldes einzubeziehen und ihnen somit die Möglichkeit zu geben, den Schulalltag positiv zu verändern.

 Ferner soll im Anschluss an die Projektwoche eine Youth Bank-AG an der Schule etabliert werden, um so eine Verstetigung des Projektes zu erreichen und zu gewährleisten, dass die Projektideen der Jugendlichen nicht im Sande verlaufen.

Unter dem Namen „Projekt: Leibniz“, wie das  Schul Bank-Projekt an der Schule genannt wurde,  erhielten die rund 800 Schüler_innen früh am Dienstagmorgen eigens für die Projektwoche entworfene, bunte Festival-Bändchen und fanden sich anschließend in ihren sogenannten „Projektfamilien“ zusammen. Von Dienstag bis Donnerstag hatten sie dann die Möglichkeit in einer „Zukunftswerkstatt“ ihre Wünsche zu äußern, kreativ zu sein und Projektideen zu sammeln. Unterstützt und angeleitet wurden sie dabei durch Teamer_innen, die vorab vom Youth Bank Deutschland e.V. gecoacht wurden.

Am Freitag fand dann die Abschlusspräsentation der Ergebnisse der knapp 30 „Projektfamilien“ statt. Unter dem Motto „Mitdenken. Mitreden. Verändern.“ gab es dabei einen Austausch von Meinungen und Vorschlägen der Jugendlichen mit schul- sowie jugendpolitischen Akteur_innen. Gäste hierbei waren unter anderem die Schulleiterin Frau Krollpfeiffer-Kuhring, Marita Knauf aus der Schulaufsicht für Gymnasien, Sekundar- und Gemeinschaftsschulen der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft in Kreuzberg und Björn Eggert, ein Abgeordneter Berlins für die Partei SPD und  Sprecher für Jugend und Familie im Ausschuss für „Bildung, Jugend und Familie”.

Um einen Austausch von Meinungen und Vorschlägen der teilnehmenden Jugendlichen mit schul- sowie jugendpolitischen Akteur_innen anzuregen, arbeiten wir auf der Grundlage des EU-Jugend-Beteiligungsinstruments „Strukturierter Dialog“. Dieser sorgte für  die Annäherung und ein Gespräch auf Augenhöhe zwischen Schüler_innen und Entscheidungsträger_innen.

Vorab fanden am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag  die eigentlichen Phasen der „Zukunftswerkstatt“ statt. Die Schüler_innen begannen mit dem  „Motzen und Meckern“ am Dienstag, und wandelten ihre negative Kritik dann bereits Mittwochs in Visionen, Träume und Wünsche um. Hierbei lag der Fokus jedoch nicht auf der Realisierbarkeit ihrer Ideen, sondern nur auf dem Ausmalen ihrer „Traumschule“. Daran anknüpfend war Donnerstag bestimmt für die finale Ausformulierung  möglicher Projekte, die der Wunschvorstellung der Schüler_innen von Schule am Nächsten kam.

„Das Entwerfen von Utopien hat  allen „Werkelnden“ besonders Spaß gemacht“, meint auch Hannah, eine Teamerin, die zurzeit selbst einen Bundesfreiwilligendienst  an einer Oberschule in Neukölln absolviert. „Die Ideen reichten von kleinen Veränderungen wie der Verschönerung von Klassenräumen mit Wandfarben und Spiegeln bis hin zum Umwandeln der Räume in ganze Strandlandschaften oder der Anschaffung von Hightech-Equipment für jede_n Schüler_in“, sagt die 18-Jährige, die von der Ideenvielfalt der Jugendlichen begeistert ist.

Auch wenn die Schüler_innen wissen, dass Strände nun mal nicht in Klassenräume gehören, so fanden sich doch viele Dinge, die am Donnerstag während der „Realisierungsphase“ zukünftig und mit Hilfe von Youth Bank umgesetzt werden können. Neben Pflanzen für Klassenräume, soll z.B. ein Schulball organisiert werden, der Schüler_innen aller Altersstufen einlädt miteinander zu feiern und Spaß zu haben – so wird der schulinterne Teamgeist gestärkt, erklärt uns Mara, die nächstes Jahr ihr Abitur an der Leibniz Schule machen wird, und der die Projektwoche eine echte „Herzensangelegenheit“ war. Generell herrschte bei den Jugendlichen ein ungemeiner Drang zur Mitbestimmung und Beteiligung in ihrer Schule. Die Stimmung während der Woche war großartig!

Youth Bank Deutschland e.V. hat es unheimlich viel Spaß gemacht während der Projektwoche  dabei zu sein und hautnah miterleben zu können, wie Jugendbeteiligung innerhalb der Schule aussehen kann.

Der Ansatz, Ideen und Wünsche von Schüler_innen mit Schüler_innen zu konkreten Projekten zu entwickeln und diesen Projekten  über den Youth Bank Ansatz eine Umsetzungsperspektive zu ermöglichen, hat sich an der Leibniz Oberschule bewährt. Nicht zuletzt dank der hohen Motivation bei Organisationsteam und Schülerschaft.

Für die Zukunft will der Youth Bank Deutschland e.V. die positiven Eindrücke und Learnings aus der Projektwoche mitnehmen – denn vom 12. bis 16.01.2015 steht schon die nächste Zukunftswerkstatt an einer Berliner Schule an! An der Leibniz Oberschule geht es aber auch weiter – mit der Projektumsetzung und der Unterstützung für das „Finanzamt“, die Youth Bank AG an der Leibniz Oberschule.

Wir sind begeistert von der Motivation aller Schüler_innen und bedanken uns ganz herzlich bei allen, die „Schul Bank- Schule gemeinsam gestalten“ zu einem vollen Erfolg gemacht haben. Nun sind wir gespannt auf die Projekte der Youth-Bank-AG der Leibniz Schule und freuen uns darauf, die Umsetzung der entstandenen Ideen zu begleiten!