Schule gemeinsam gestalten

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Dieses Jahr holen wir die Schulen mit ins jugendliche Engagement! Mit dem Modellprojekt „Schul Bank: Schule gemeinsam gestalten“ wenden wir Partizipation in Institutionen mit allen Schul-Akteur_innen direkt an! Denn der Dialog zwischen Schule und außerschulischen Akteur_innen ist wichtig, um Jugendliche dabei zu unterstützen über sich und die Welt nachzudenken, Konflikte zu lösen und ihr Leben zu gestalten.

Anhand der Methode Zukunftswerkstatt entwickeln die Schüler_innen Projektideen zum Thema Schule, wobei acht Mikroprojekte je Schule mit Geld und Coaching unterstützt werden. Mittels eines Planspiels werden zudem Umsetzungsmöglichkeiten umfangreicherer Projektvorhaben in Bezug auf den Gemeinschaftsort Schule erörtert.

 

Die Nachhaltigkeit des Projekts wird gesichert durch:

1. eine Arbeitsgemeinschaft Projektförderung, also einer Youth Bank an der Schule

2. eine Task Force, welche langfristige Vorhaben begleitet und den Schüler_innen ermöglicht Projektideen in den politisch-administrativen Prozess einzubringen sowie diesen Prozess nachzuvollziehen

1. Ziele des Projekts

 Hauptziel des Projekts Schul Bank: Schule gemeinsam gestalten ist die Beteiligung von Jugendlichen an Schule und an demokratischen Entscheidungsprozessen unter Berücksichtigung ihrer Wünsche und Bedürfnisse. Dabei treten Jugendliche in Kontakt mit Verantwortlichen in Politik, Verwaltung und Institutionen um ihre Anliegen und Meinungen deutlich zu machen und diese in die Politikgestaltung einzubeziehen.

Das Modellprojekt Schul Bank: Schule gemeinsam gestalten strebt folgende Wirkungen an:

  1.  Stärkung der Selbstwirksamkeit in Schule:
    Das Projekt ermöglicht Erfolgserfahrungen und Kompetenzgewinn u.a. im Bereich Problemlösung. Jugendliche steigern dabei ihr Vertrauen in die eigene Handlungsfähigkeit, weil sie erleben, dass sie gezielt Einfluss auf die Gestaltung ihrer Lebensbedingungen nehmen können.
  2. Zusammenwirken formaler und non-formaler Bildung:
    Schule als Institution für formale Bildung und wichtiger Lebensort von Jugendlichen wird für den Dialog mit Initiativen und den Methoden der außerschulischen Bildungsarbeit geöffnet. Dadurch wird Demokratie- und Projektlernen ermöglicht und jugendliche Beteiligung, neben der Schüler_innenvertretung, als Bestandteil von Schule etabliert.
  3. Einbeziehung aller schulbezogenen Akteure:
    Eltern, Schüler_innen, Kollegium, Schulleitung, Verwaltung, kommunale Politik und lokale Initiativen beeinflussen schulische Prozesse. Das Projekt macht die unterschiedlichen Interessen sichtbar, erkennt diese an und schafft somit die Basis für gemeinsame Ideen und Neuerungen am Gemeinschaftsort Schule.

 

 2. Projektphasen

 

  1. An zwei Modellstandorten wird je eine Zukunftswerkstatt zum Thema Schule mit allen Akteur_innen des Schullebens sowie mit Politiker_innen und Vertreter_innen der Verwaltung umgesetzt, um Kritik zu äußern, Utopien zu erträumen und konkrete Projektideen und Änderungswünsche zu entwickeln. Die Zukunftswerkstätten werden professionell angeleitet und von ausgebildeten Peer-Teamer_innen zusätzlich unterstützt. Die Ergebnisse werden der kommunalen Politik präsentiert und ihre Umsetzung gemeinsam verabschiedet.
  2. Im zweiten Schritt werden die Projektideen der Jugendlichen konkretisiert, die sich in zwei Projektkategorien unterteilen lassen. Solche, die innerhalb der Schule mit geringem Budget umsetzbar sind, erhalten ein Coaching und starten sofort in den Planungsprozess. Jene, die erhöhten Aufwand, Budget und weitreichender Planung bedürfen, werden in heterogenen Projektgruppen bestehend aus Schüler_innen, Vertreter_innen aus Politik und Verwaltung, sowie der Lehrer- und Elternschaft in einem Planspiel bearbeitet. Grenzen und Widerstände kommen dabei zum Vorschein. Im Austausch werden Lösungen dafür gefunden, wie die Anliegen in den politisch-administrativen Prozess eingebracht und umgesetzt werden können.
  3. Der darauffolgende Schritt weist in die Zukunft und ist darauf ausgerichtet, diesen Prozess zu verstetigen. Eine Arbeitsgemeinschaft Projektförderung – getragen von Schüler_innen – wird in den beteiligten Schulen implementiert, um die Umsetzung von nachfolgenden Projekten zu fördern. Sie sind geschult, Projekte zu prüfen und zu begleiten. Durch regelmäßigen Austausch mit der Schulleitung und Akteur_ innen der Verwaltung und Politik können dadurch auch langfristige Projekte auf den Weg gebracht werden.

 

 3. Umsetzung des Projekts: Zukunftswerkstatt und Strukturierter Dialog als Instrument zur Umsetzung der EU-Jugendstrategie

 

Das Modellprojekt Schul Bank: Schule gemeinsam gestalten wird innerhalb der EU-Jugendstrategie durch das Programm JUGEND IN AKTION als Aktion 5.1 „Begegnungen junger Menschen mit Verantwortlichen für Jugendpolitik“ gefördert. Das Projekt findet im Rahmen des Beteiligungsinstruments „Strukturierter Dialog“ statt und konzentriert sich auf die Inklusion und Partizipation junger Menschen sowie den Aufbau von Beteiligungsstrukturen.

 

Die Methode der Zukunftswerkstatt dient im Projekt der Umsetzung des „Strukturierten Dialogs“. Die von Robert Jungk entwickelte Methode der Zukunftswerkstatt zur Planung und Entwicklung von Veränderungen ist ein offener Prozess mit offenem Ergebnis. Moderator_innen einer Zukunftswerkstatt unterstützen die Teilnehmer_innen dabei, sich mit bestimmten Themenfeldern auseinanderzusetzen. Anschließend wird in kreativer Gruppenarbeit nach gemeinsamen Interessen, Zielen und Lösungswegen gesucht. Kommunikation, Perspektivwechsel und konkrete Ergebnisse sind Kernelemente von Zukunftswerkstätten.

Wir führen an zwei Schulen in Deutschland im Schulhalbjahr 2014/2015 jeweils eine Zukunftswerkstatt zum Thema Schule als Projektwoche durch, die alle schulbezogenen Akteur_innen einbezieht. Die daraus resultierenden gemeinsamen Standpunkte und jugendlichen Vorschläge werden mit Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung diskutiert. Das Projekt zeigt den Jugendlichen auf, dass sie ein Recht auf Beteiligung und Mitbestimmung in politischen Entscheidungen haben – in ihrem Ort, ihrem Land sowie in Europa.

Die Maßnahme wird von der EU-Kommission im Rahmen des EU Programms „Erasmus+ JUGEND IN AKTION“ finanziell unterstützt. Nur der Urheber der Maßnahme ist rechtlich gebunden, die EU-Kommission haftet nicht für die weitere Nutzung der in der Mitteilung oder Veröffentlichung enthaltenen Informationen.

Mit Unterstützung von:

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Titelbild: Wilhelmine Wulff / pixelio.de